Beratern ist im Allgemeinen daran gelegen, Ihnen eine Analyse als die einzig richtige Vorgehensweise zu verkaufen. Das ist durchaus eine Möglichkeit, doch sie birgt den Nachteil, dass man den IST - Zustand dokumentiert.
Selbst die Optimierung der Prozesse macht das Verfahren nicht lohnender. Man orientiert sich dann noch immer an den Vorgaben des Pflichtenhefts. Auf dieser Basis findet dann sowohl die Auswahl der Anbieter statt, als auch die Einführung der neuen Lösung im Unternehmen. Fortschritt wird dadurch verschenkt.
Die Vorgehensweise verpflichtet den Anbieter darüber hinaus, ein 200- bis 300 - seitiges Pflichtenheft zu bearbeiten oder 1000 bis 2000 Fragen zu beantworten. Allein schon die Bearbeitungszeit drängt ihn zur Abgabe, ungeachtet der möglichen Feststellung, dass sein Produkt im speziellen Fall ungeeignet ist. Trifft das zu, so neigt der Anbieter überdies dazu, die Antworten zu beschönigen. Davon hält ihn auch die Androhung einer Vertragsstrafe nicht ab, da zu jeder Antwort leicht unterschiedlichste Interpretationen denkbar sind.
Die bessere und weit kostengünstigere Variante ist es, die K.O. - Kriterien einer neuen Lösung zu beschreiben und Mindestanforderungen zu definieren, womit ein 20- bis 30 - seitiges Lastenheft erstellt wird. Später bietet man die Geschäfts - Prozess - Analyse und -Optimierung dem ausgewählten Anbieter an.
Der Anbieter erkennt mithilfe eines Lastenhefts innerhalb kurzer Zeit, ob sein Produkt die Grundanforderungen erfüllt. Sprich: Ob es Sinn macht, es anzubieten. Da ihm nur wenig Zeitaufwand abverlangt wurde, fällt ihm ein eventuelles "Nein" wesentlich leichter, als nach tagelanger Zeitinvestition.
Die Freiheiten, die man dem Anbieter mit seiner Lösung in der Einführung überlässt, bringen dem Unternehmen nur Vorteile und enthüllen oft Lösungswege, die man zuvor nicht bedacht hatte.